La Volvo all'italiana




Das letzte der Volvo 262C-Coupés verließ 1981 das Betrone-Werk in Turin. Die in 1912 gegründete und heute von dem 75järigen Nuccio Bertone (dem Sohn des Gründers) geleitete Carozzeria Bertone hatte die Fahrzeuge mit Teilen aus Sweden produziert.

Witte 780 bij Kasteel


Abgesehen von der Spezialisierung auf den Entwurf von Karosserien für eine Reihe von Automobilherstellern betreibt Bertone ein Montagewerk, in dem berühmte Modelle wie Lamborghini Countach, Miura, Espada und Urraco, Lancia Stratos, BMW 3200CS und Fiat X1/9 produziert wurden. Rund 1500 Mitarbeiter bauen Fahrzeuge in Stückzahlen, die für einen großeren Hersteller unwirtschaftlich wären.
Der in Schweden entworfene Volvo 262C wurde in Italien von Bertone produziert. Im Februar 1982 - weniger als ein Jahr nach der Produktion des Letzten Modells - wurde der 760GLE der Presse in Monaco vorgestellt. Einige Mitglieder der Geschäftsleitung von Volvo Personvagnar nutzten diese Gelegenheit zu einem Besuch des Bertone-Werks in Turin, um ein neues Projekt zu diskutieren - das neue zweitürige Coupé, vorgesehen als Volvo 780 - und gleichlautend bei Bertone als Projekt 1780 bezeichnet.

Dashboard 780


Die entwürfe für einen Kombi und eine zweitürige Limousine waren bereits Mitte der 70er Jahre gezeichnet worden, als sich die Serie 700 noch im Planungsstadium befand. Doch damals verfügte Volvo nicht über die Mittel, um mehrere Projekte gleichzeitig zu entwickeln. Daher war die Vereinbarung, die im Herbst 1981 abgeschlossen wurde, nachdem Bertone zur Diskussion weiterer gemeinsamer Projekte auf Volvo zugegangen war, in der Automobilbranche ungewöhnlich. Beide Firmen sollten sich die Entwicklungskosten von 180 Millionen Kronen teilen, und Volvo sollte weitere 100 Millionen an Erprobungskosten übernehmen.
Bertone legte schnell drei alternative Entwürfe vor: einen leicht modifizierten 760, eine beträchtlich sportlichere Version und ein Modell, das zwar an den 760 erinnerte, aber deutlich niedrigere und weichere Linien besaß. Dies wurde für die Produktion ausgewählt und auf dem genfer Salon im März 1985 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zilveren 780


Trotz starker Ähnlichkeit zwischen 780 und 760 haben beide Modelle nicht ein Karosserieteil gemeinsam. Andererseits sind die meisten Teile unter dem Blech, besonders Federung und Radaufhängung, meist gleich. Anfangs erwartete man eine Jahresproduktion um 2500 Einheiten für den Verkauf nur in Italien und in den USA. Für 1986 ist die Einführung auch in anderen Ländern zu erwarten, möglicherweise mit einem breiteren Motorenangebot. Die italienische Version ist mit einem Sechszylinder-Turbodiesel-Reihenmotor mit Ladeluftkühlung ausgerüstet.
Der Motor leistet 129 PS bei 4800 / min und die Kraftübertragung erfolgt durch ein Viergang-Getriebe mit elektrischem Overdive. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 185 km/h und die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 10,5 Sekunden.
ABS ist serienmäßig.




Das US-Modell wird von einer kleineren Version des im 760 verwendeten V6 mit 2849 ccm angetrieben. Das neue Triebwerk nit 2458 ccm besitzt ebenfalls Turbolader und Intercooler. Die Leistung beträgt 163 DIN-PS (7 PS mehr als in der europäischen Version des 760 und 27 PS mehr als das US-Gegenstück mit Katalysator). Geschätzte Höchstgeschwindigkeit ist 200 km/h bei einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,0 Sekunden. Gerüchte über künftige europäischen Versionen drehen sich um einen V6-Motor mit zwei Turboladern, Intercooler und über 200 PS.
Die Innenausstattung entspricht feinster italienischer Tradition mit verschwenderischer Verwendung von Leder in zwei Farben und Edelhölztäfelung an den Türen und am Armaturenbrett. Angesichts des überraschend großzügigen Platzangebotes im Fond (die gerade Dachlinie gewährt ausgezeichnete Kopffreiheit) zieht man bei Volvo für den 780 den Begriff "Sportlimousine" gegenüber "Coupe" vor. Das Platzangebot hinten ist mehr als angemessen für hohen Komfort auf langen Strecken. Der Zugang zu den Rücksitzen wird durch die Memory-Funktion der elektrischen Vordersitzverstellung erleichtert, die den Sitz auf einfache Weise vorschiebt und ihn dann automatisch wieder in die ursprüngliche Position zurücksetzt.
Alles, was man sich in einem Luxuswagen (der in Schweden womölich mehr als 250.000 Kronen kostet) wünschen kann, zählt zur Serienausstattung - Klimaanlage, Niveauregulierung, elektrisches Schiebedach, Servolenkung, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, Stereoradio mit Zusatzverstärker, getönte Scheiben und elektrisch verstellbare Außenspiegel. Die beim 780 serienmäßig Gurtstrammer sind ein Sicherheitsdetail mit besonderer Note. Eine kleine Sprengkapsel (in der Türsäule) explodiert wenn der Gurt zu plötzlich gespannt wird (wie beim Aufprall). strafft ihn sofort und vermeidet so, daß der Körper nach vorn geschleudert wird.
Es leuchtet ein, daß nicht zuviele 780-Modelle auf schwedischen Straßen zu sehen sein werden, doch scheint das Interesse in Italien erheblich zu sein (wohl weil das Auto als italienisch angesehen wird), während seine Ankunft in der Schweiz und in Deutschland mit großer Spannung erwartet wird.
Viele Betrachter sind der Ansicht, daß die Linienführung des Fahrzeugs relastiv neutral ist und ein gewisses Maß zeitloser Eleganz aufweist, aber daß ihr vielleicht etwas fehlt, was die Limousinen und Kombis der Serie 760 prägt. Freilich gibt es eine klare Familienähnlichkeit unter allen Modellen, und im Vertrauen prophezeit man, daß die Verkaufszahlen des 780 die das 262C erheblich übertreffen werden.
Und wie dieses wird das Modell sicher ein gesuchtes Sammlerstück, das weiterhin das Intresse am Volvos selteneren Modellen steigern wird.





text en bilder aus das Volvobuch von den 20ern in die 80er Jahre

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